"Einheitlichkeit!" Wie weit sollten wir damit reizen?

Fragen zur ISkO

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"Einheitlichkeit!" Wie weit sollten wir damit reizen?

Beitragvon John » 7. Feb 2018 11:42

Wenn man es ganz hart macht und jede erneute Nennung von Tatsachen verbietet und jedweden Schaden aus der Unkenntnis der entsprechenden Partei zur Last legt , ok, dann ist es halt so, aber wenigstens einheitlich dann.


Das ist eben der "Roboterskat", der ja in Form des Onlineskates bereits existiert.

Und auf einigen Plattformen auch ohne den Chat. Praktisch sind geschätzt 95 % aller hier diskutierten Regelverstösse grundsätzlich ausgeschaltet. Die drei letzten Worte von Eric "wenigstens einheitlich dann" sind erfüllt und die Skatwelt ist in Ordnung.

Ist es lediglich mein Problem, dass ich den Pferdefuß in dieser Ordnung sehe?

Konkret sehe ich für die Skatwelt in einigen Jahrzehnten folgende Alternativen.

1 a. Die Zahl derer, die der Einheitlichkeit von Situationsauslegungen um jeden Preis das Wort reden, wird zunehmen.

1 b. Die Zahl derer, die verstehen, dass eine Vielzahl von Situationen, die sich oft nur in Nuancen unterscheiden, jeder Einheitlichkeit grundsätzlich entgegensteht, wird zunehmen.

Was aus den jeweiligen Alternativen dann wiederum entsteht, darüber sollte man - endlich - anfangen, nachzudenken.

Oder aber es lassen! Auch dann wird sich der Realskat irgendwohin entwickeln. Große Turniere werden es wohl nicht sein.

Nur damit ich nicht falsch verstanden werde. Ich mag Onlineskat. Wenn aber der Tag da ist, an dem ich die Stunden, die ich jetzt im Kreise meiner Skatfreunde und in der Ausübung meines Hobbys verbringe, nur noch vor dem Bildschirm verbringen kann, werde ich vieles vermissen.

Unter anderem Diskussionen, die sich aus Sätzen wie "da hat doch der Schiri A den Fall ..............so entschieden und der B hat gemeint, er hätte anders entschieden." Und ähnliche.

Freunde der Einheitlichkeit werden mein Problem nicht haben, weil sie wohl genau diese Diskussionen nicht vermissen werden.

Aber vielleicht gibt es ja in Jahrzehnten Tischkameras und Videobeobachter, die jede Situation detailliert auswerten, um "Fehlentscheidungen" zu verhindern. Klappt ja beim Fußball schon toll.
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Re: "Einheitlichkeit!" Wie weit sollten wir damit reizen?

Beitragvon Eric » 10. Feb 2018 19:49

John, eine Diskussion in diese Richtung halte ich für richtig und sicher wertvoll.

Ich würde das Thema aber vielleicht etwas weiterfassen in der Hoffnung, dass dennoch nichts zerredet wird.

Ich bin, ich denke die meisten hier wissen das ja, ein ganz großer Freund von klaren Regeln und damit einer "juristischen" Gleichbehandlung. Wer vlt. in verschiednen Runden und auch noch abseits des "Regelskats" ( z.B. Bock-Ramsch mit Contra und Gedöns ) unterwegs ist, kennt ja die zu weilen sehr unterschiedlichen Regeln.

Das fällt schwer da den Überblick zu behalten und macht einen sportlichen Wettkampf über diese jeweilige Runde hinaus unmöglich. Und die ISkO sind ja ja auch ganz banale selbstverständliche Dinge. Herz zähtl 10 und Pik zählt 11. Bei der VG-EM in Castrop-Rauxel genau so wie bei der Mannschaftsmeisterschaft in Buxtehude.

Und daher halte ich es für wichtig, dass auch bei den sonstigen Regeln eine Gleichbehandlung gleicher! Fälle gewährleistet ist. Wenn sich etwas, wenn auch nur in Nuanchen unterscheidet, ist es anders und kann bzw. muss sogar, anders entschieden werden, wenn, ja eben wenn die allgemeingültige Regel das so vorsieht.

Und das ist der andere Punkt. In welche Richtung werden sich die Regeln entwickeln ( oder überhaupt entwickeln ? ). Das Thema "Nennung allgemein bekannter Tatsachen" ist ja so ein Fall. Soll man hier großzügig oder kleinlich sein - das muss entschieden werden. Aber inkonsistent beides gleichzeitig , damit kann ich mich nicht anfreunden.

Vielleicht werden die Regeln bzw. Regelverstöße auch irgendwann mehr vom Nutzen/Schadenverhältnis her betrachtet. Z.B. Skateinsicht nach Spielansage, der klassische Hobbyspielerregelverstoß. Liegt hier wirklich ein so großer Vorteil für den AS ( und Nachteil für die GP ) begründet, der es angemessen erscheinen lässt. deswegen ein Spiel abzuschreiben ? Sicher diskussionswürdig. Nur, egal wie man es festlegt, kann es nicht sein, dass die Regel so "schwammig" formuliert wird, dass der eine Schiri Skateinsicht bis zur 1. eigenen Karte, der andere bis zum 1. eigenen Stich und der dritte Schiri das ganze Spiel über zulässt, weil sich die Fälle in "Nuanchen" unterscheiden.
So ist das Skatspiel eben - manche Spiele verliert man, und manche gewinnen die anderen

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