Wir lernt man Skat am Besten?

[Peterle]

Hallo,
ich behersche bisher nur die Grundregeln und würde gerne lernen Skat richtig zu spielen. Wie macht man das am Besten?

Sollte ich mich zu Anfang vor allem mit Theorie beschäftigen? Falls ja, gibt es irgendwo eine gut strukturierte und vollständige Einführung in die Grundprinzipien und Überlegungen?

Oder sollte ich vor allem viel spielen und lerne dabei sowieso schon die meisten Sachen?

Danke!
peterle

[Karlzberg]

spielen ist natürlich das a und o. am besten ist es dabei, wenn du jemanden hast, der dihc ein wenig an die hand nimmt, so dass du es leichter hast, die grundprinzipien zu erlernen. der rest kommt dann mit der zeit von alleine, bzw. helfen dir dieses forum und bücher noch weiterhin.

[Ast]

spielen, spielen, spielen!!

Am Besten mit Leuten, die besser spielen und dir bei Fehlern etwas ruhig erklären können.


Gruß
Andreas

[grunzquiek]

Tag!

Die ersten Schritte, die ich Anfängern empfehlen würde, habe ich mit dem markiert.

Die normalen Vorraussetzungen für einen guten Skatspieler sind zunächst einmal ein fotografisches Gedächtnis und ein abgeschlossenes Mathematik- oder Informatik-Studium (ersatzweise könnten auch BWL oder Ingenieurwesen gehen).

Wenn das nicht vorhanden ist, kann man schon mal sagen:

Das wird schwierig!
Das dauert lange!
Das kostet viel Zeit und Nerven!

Zunächst sollte man sich ein bisschen mit der Theorie beschäftigen, also die hier aufgezeigten Spielabläufe anschauen, sonst spielt man immer nur die Karten von oben runter, oder glaubt, dass man mit einer 10 auf der Hand auch 10 Augen bekäme, und nebenbei natürlich auch spielen, um das Erlernte auch anwenden zu können. Theorie gibt's hier massig, im Anfängerbereich sollte wohl alles Wesentliche stehen. Ein Skatbuch wäre wegen der Übersichtlichkeit für einen Anfänger vielleicht noch besser.

Dann sollte man, um in den entscheidenden Spielsituationen die richtige Entscheidung (Abwerfen, Stechen, Stich mitnehmen oder drunterbleiben) treffen zu können, den Umgang mit den nötigen Zahlen erlernen.

Dazu muss man sich vergegenwärtigen, dass Zahlen nichts Böses sind: Sie beißen nicht, auch wenn sie in Rudeln durch den Kopf schwirren. Man muss nur wissen, welche Zahl wohin gehört (eigene Augen, Augen der Gegner) und sollte in der Lage sein, mit kleinen Zahlen zu rechnen oder zumindest gut zu schätzen. Das ist zum Großteil Übungs- und Konzentrationssache. Also: Üben, nicht übermäßig Kaffee oder Alkohol trinken, vor und während des Spiels nicht kiffen, von den anderen Sachen mal ganz abgesehen. Regelmäßig und ausreichend schlafen, nicht angestrengt oder übermäßig viel arbeiten, Gedanken an weibliche Wesen möglichst vermeiden, viel Obst und Gemüse essen usw...

Dann ist da noch die Sache mit den Bildern: Selbst wenn man mit Zahlen prächtig zurecht kommt, wird es ganz schwierig, wenn man sich nicht ungefähr bildlich vorstellen kann, welche Karten noch draußen sind. Das kann man auch üben. Der selige McHunter war es, glaube ich, der ungefähr folgende Trainingsmethode veröffentlicht hat:
Einen Stich hinlegen, kurz anschauen, dann den nächsten usw. und später versuchen, das zu rekonstruieren.
Einen ähnlichen Lernerfolg kann man zwar auch durch Vielspielerei erzielen, aber das dauert wohl länger.
Weil es nach meinen Erfahrungen ein ganz erheblicher Unterschied ist, ob man richtige Karten in der Hand fühlt, oder ob man sie nur auf einem Monitor sieht, würde ich für das Online-Skat empfehlen, das Merken der Kartenbilder mit einem Skatprogramm zu üben. Das Programm wartet so lange wie man will, anfangs braucht man ja sehr lange, und die Mitspieler beim Online-Skat wollen nicht bei jedem Stich eine Minute warten.

Wenn man dann nach 20 Jahren Askese und Training endlich ein guter Skatspieler geworden ist, dann darf man nicht nachlässig werden, sonst ist es irgendwann wieder vorbei mit der Herrlichkeit.

Mit Befolgen all dieser Ratschläge wäre aus mir sicher ein guter Skatspieler geworden. Wenn man das also alles geschafft hat, dann merkt man, dass man den Aufwand besser für Poker betrieben hätte, weil man dann davon königlich leben könnte.

Tschüs!
grunzquiek (Skat-Consultant)

P.S.:
Buchempfehlungen gibt's hier
http://www.skat-extra.de/literatur/literatur.html
http://www.skatfox.com/Literatur.htm
und hier im Forum bei "Skatbücher", aber das sind größtenteils die selben Schreiber wie auf den Webseiten.

[mekuzo]

Schöner Beitrag von Grunzquiek, und er hat bei so viel Gesagtem leider recht. Vor allem das Mitzählen (eigene Punkte, Trumpf, später dann Punkte der Gegner, welche Trumpf noch draußen sind) bringt einen Spieler zum Anfang deutlich voran. Habe beim doskv auch ein nettes Programm gefunden, mit dem man etwas üben kann, was Punkte und Trumpf angeht.

http://www.doskv.de/training/

Leider muss man hierfür beim doskv als Spieler registriert sein. Diese Anmeldung kostet aber nichts. Und um Skat zu lernen, sollte man sich sowieso irgendwann mal irgendwo online einschreiben. Jeden Tag damit ein wenig üben, bringt schon etwas, vor allem, wenn man nicht nur die Trümpfe zählt, sondern auch noch, welche noch draußen sind. Ist meines Erachtens auch etwas einfacher, weil sich Bilder einfach merken lassen als nackte Zahlen.
Also üben üben üben!! =)

[ReBOCK]

Hi!

Üben, üben, üben!

Das ist meiner Meinung nach das Wichtigste dabei. Ich hoffe du kennst mindestens einen, der es einigermaßen kann und dir Fehler aufzeigt. Ich will hier nicht Werbung für den P-Bereich machen, aber das Speichern der Spiele ist wirklich eine feine Sache bei SO. Man sollte sich die Zeit nehmen seine eigenen Spiele zu analysieren. Gerade dabei lernt man ziemlich viel. Ein großes Aha gab es bei mir auch, als ich vermehrt auf Reizungen geachtet habe und mein eigenes Reizverhalten geschult habe. Einige Beiträge hier im Forum handeln ja darüber und ich finde diese Frage nach der Reizhöhe durchaus sinnvoll. Skatbücher sind natürlich auch nicht zu verachten. Es gibt einige die weiterhelfen können. Grundsätzlich sollte man aber nicht erwarten, dass man in einem halben Jahr schon immens besser ist. Das kommt nach und nach. Einige, wenn sie diesen Beitrag lesen, werden schmunzeln, aber ich stehe nachwievor für die Meinung ein seine eigene Statistik zu führen. Wenn du magst schreib ne PN und ich erklär dir mal was ich da so alles mir anschaue.

Gut Blatt