Eric hat geschrieben:Mir fiel vor ein paar Wochen ein Flyer von Euroskat.com in die Finger. Beim Überfliegen laß ich was von so einer Art moderiertem Spielen, um sich spieltechnisch noch zu verbessern. Keine Ahnung wie man sich das vorstellen kann, aber z.B. sowas wie so mancher Thread hier im theoretischen Bereich, wo die Cracks ein paar Tips geben, und das ganze Online mit Karten vor der Nase klingt sicher verlockend.
Das hast Du wohl etwas missverstanden. Euroskat hat neben der normalen Spielplattform eine Extra-Seite
www.skat1x1.com, auf der es eine sehr empfehlenswerte Skatschule und eine Rubrik "Spiel der Woche" gibt, bei der ausgewählte Spiele detailliert analysiert werden. Das sind Lernangebote, die meines Wissens im Netz sowohl von der Qualität als auch in ihrer Ausführlichkeit einmalig sind. Zumal sie sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet sind. Ein spielbegleitendes Training aber gibt es nicht. Das wäre aus nachvollziehbaren Gründen auch nur im kostenlosen Funbereich denkbar (die Kontrahenten würden es beim Spiel um Geld sicher nicht akzeptieren, wenn ein kiebitzender Crack Tipps gibt).
Zu dem Thema manipulieren einer "Mischmaschine" möchte ich auch noch mal was sagen. Es ist schon bemerkenswert, wieviele Leute beim Online-Skat Unrat wittern. Es ist keine Frage, dass es beim Live-Skat einige Spieler gibt, die mit Fingerfertigkeit oder durch kriminelle Machenschaften (gelegte Blätter) manipulieren. Leider sind in allen Bereichen des Lebens schwarze Schafe zu finden, warum also nicht beim Skat?
Dass es diese schwarzen Schafe auch beim Online-Skat gibt, ist unstrittig. Allerdings ist das problematische Thema da telefonieren bzw. auf anderen Wegen (Skype etc.) zu kommunizieren. Da sind die Betreiber gefordert, wirksame Überwachungsmechanismen zu entwickeln. Aber manipulierte Mischmaschinen? Wie sollte denn das funktionieren? Soll die Mischmaschine erkennen, dass sie Michael gute Karten gibt und Andrea schlechte? Und da es ja auffallen würde, wenn Michael jedes Spiel vier Buben hat, kriegt er dann in 10 Spielen extra die Karten von Andrea?
Ich bin kein Programmierer, aber mir fehlt die Phantasie, mir vorzustellen, wie ein Programmierer vorgehen sollte, um bestimmte Spieler zu begünstigen und andere zu benachteiligen. Ich denke, bei derartigen Vermutungen steht einmal mehr der Gedanke Pate, dass nahezu jeder Skatspieler meint, für seine Spielstärke zu wenig Punkte zu machen. Die Ursachen dafür sind dann entweder permanentes Pech oder Betrügereien oder beides. Auf die Idee, die eigene Spielstärke womöglich ein ganz klein wenig zu überschätzen, kommen die wenigsten. Aber das ist ja vielleicht auch menschlich.
Dazu fällt mir eine nette Anekdote ein. Ein befreundeter Skatspieler beklagte sich bei mir mal, dass er ständig viel weniger Buben als seine Gegner bekäme. Seine Frau, ebenfalls Skatspielerin, sagte dazu nur: "Schatz, Du musst auch die Listen nachschauen, in denen Du über 1000 Punkte hattest." In diesem Sinne...
Grüße vom Monsieur